Bevor ich Ihnen von der (für mich) großartigsten Hunderasse berichte, eine Kleinigkeit vorweg:

Falls Sie dieses Bild irritieren oder abschreckend finden, dann kann ich Ihnen gleich von dem Kauf eines Siberian Huskys abraten, denn der extreme Fellwechsel gehört zum Husky dazu und sollte in seiner Pflege und dem Aufwand im Haushalt nicht unterschätzt werden.


Der Siberian Husky Im Überblick

(Ursprüngliche) Verwendung:
Schlittenhund

Größe:

Rüden: 53,34 – 59,69 cm
Hündinnen: 50,8 – 55,88 cm

Gewicht:

Rüden: 20,4 – 27,2 kg
Hündinnen: 15,9 – 22,7 kg

Fellfarben: Erlaubt sind alle Fellfarben, auch wenn einige Farben recht selten geworden sind. Die am häufigsten anzutreffenden Färbungen sind schwarz-weiß, mostly black (überwiegend schwarz), weiß, agouti (gebänderte, mehrfarbige Färbung des einzelnen Haares), grau, wolfsgrau, silber, copper (rot), sable (dunkle Spitzen die sich zur Haut hin aufhellen) und black tan (schwarz mit Abzeichen).

Die Augenfarben variieren von strahlend blau bis zu tiefdunklem braun. Auch hellbraune, rehbraune und bernsteinfarbene Augen kommen, abhängig von der Fellfarbe, vor. Auch zwei verschiedene Augenfarben sind nicht selten (Od Eyed).

Lebenserwartung: 12 - 15 Jahre (diese Zeit sollten Sie bei der Anschaffung eines Husky berücksichtigen)

Der Siberian Husky und sein spezieller Charakter

Vorweg etwas zum Thema "will to please": Der Begriff kommt aus dem Englischen und lässt sich mit "Wille/Bereitschaft/Bedürfnis zu gefallen" übersetzen und wird sehr häufig bei der Beschreibung eines Hundes verwendet. Rassen wie Golden Retrievern oder Labradoren wird eine hohe "will to please"-Eigenschaft nachgesagt. Ich persönlich bin kein Fan von diesem Begriff, da er häufig missverstanden wird. Ein Hund mit viel "will to please" ist nicht zwangsläufig ein einfacherer Hund oder automatisch besser zu erziehen. Gleichermaßen ist ein Hund mit wenig/kaum "will to please" nicht gleich eine grundlegend schwierige Rasse. Dennoch:

Einem Siberian Husky wird eher weniger "will to please" nachgesagt. Dies liegt einzig und alleine an seinem starken Charakter (gern auch Dickkopf genannt) und seinem großen Freiheitsdrang. Ein Siberian Husky ist ein Hund, der durchaus auch mal ohne sein Herrchen/ Frauchen klarkommt und auf seine Weise die Welt erkunden möchte. Der Siberian Husky ist dabei jedoch stets ein  freundlicher, sanftmütiger und meist folgsamer Hund. Durch den Einsatz am Schlitten war es notwendig, dass die Hunde Ihrem Fahrer (dem Musher) gut gehorchen. Seine Intelligenz, Lenkbarkeit und der Lerneifer machen den Husky zu einem äußerst angenehmen Partner.


Der Siberian Husky als Wachhund?

Nein danke!

Der Siberian Husky ist unglaublich loyal gegenüber allen Familienmitgliedern.

Doch auch zu Fremden ist er meist freundlich und schnuppert oftmals interessiert, statt den Eindringling skeptisch zu begutachten. Huskys suchen stets Freunde, und dazu könnte auch ein Einbrecher gehören. Deshalb eignet sich diese Rasse unter keinen Bedingungen als Wachhund und sollte auch nicht in diese Richtung, entgegen seines Charakters, gedrängt werden. Huskys bellen beispielsweise auch nicht, sondern heulen, singen und reden um sich mit Artgenossen oder dem Menschen zu verständigen.

Wer einen Wach- oder Hofhund sucht, sollte sich deshalb für eine andere Hunderasse entscheiden.


Der Siberian Husky und seine auslastung

Wer sich für einen Husky entscheidet, dem sollte bewusst sein, dass diese Hunde viel Bewegung in der freien Natur benötigen. Der Husky ist kein Hund, der sich für Couch Potatoes eignet. Er möchte laufen und rennen. Ein unterbeschäftigter Husky beginnt sich schnell zu langweilen und sucht fantasievolle Wege, um sich selbst zu beschäftigen. Dies könnte für Einrichtungsgegenstände, Schuhe oder gepflegte Gartenbeete das Aus bedeuten. Ein Huskyhalter sollte stets die Bereitschaft haben den Hund gemäß seiner Natur auszulasten, körperlich UND geistig. Wird ein Siberian Husky falsch gehalten und sein Lauf/ u. Beschäftigungsdrang unterdrückt, kann dies zu psychischen Schäden und Verhaltensproblemen des Hundes führen. Ein Husky möchte fester Bestandteil einer Familie oder eines Rudels sein. Er möchte gefordert und gefördert werden, damit er ausgeglichen ist. Das beeindruckende Erscheinungsbild sollte nie ein Grund zum Kauf dieser Rasse sein! Wandern, Joggen, Canicross und Fahrrad fahren sind tolle körperliche Auslastungen für den Husky. Der Zughundesport ist im Allgemeinen die natürlichste Beschäftigung für diese Rasse.

Der Siberian Husky und seine Haltung

Die Haltung eines Huskys ist überall möglich, solange seine Auslastung stimmt. Grundsätzlich können Husky 365 Tage im Jahr in einer Wohnung/ einem Haus leben, Sie können aber auch ganzjährig draußen gehalten werden oder in Kombination beider Optionen.

Zur Innenhaltung:

Ein Husky macht Arbeit! Sein enormer Fellwechsl wird sich in Ihrer Wohnung/ Ihrem Haus bemerkbar machen. Sie sollten also eine gewisse Putzbereitschaft haben und sich damit abfinden, dass Ihre Kleidung beim Streicheln und Kuscheln mit Ihrem Liebling sie gern selbst zu einem Husky werden lässt. Bei der Erziehung Ihres Hundes sollten Sie auch VORHER überlegen inwiefern Sie Sofa und Bett mit ihm teilen möchten. Grundsätzlich spricht natürlich nichts dagegen, behandeln Sie ihr neues Familienmitglied so, wie Sie das möchten - bedenken Sie dabei nur die zusätzliche Arbeit beim Saugen und Decken waschen. Fakt bleibt immer: Ihr Hund kann nichts für sein Fell und für seine erteilten Erlaubnisse sind Sie selber verantwortlich.

Zur Außenhaltung:

Ein Husky kann ganzjährig draußen gehalten werden, wenn die Bedingungen hierfür stimmen. Zunächst einmal ist ein Husky ein Rudeltier, dementsprechend sollte er bei einer Außenhaltung niemals alleine sein, sondern mindestens einen Partner an seiner Seite haben. Das Außengehege sollte für die Haltung zweier Hunde ausreichend groß sein (bei Huskys gern weit über der TierScHuV hinaus). Draußen gehaltenen Hunden muss Schutz vor der Witterung (Sonne/Regen/Schnee) zur Verfügung stehen und ein ständiger Zugang zu Wasser muss vorhanden sein. Eine Außenhaltung ersetzt niemals die Beschäftigung mit dem Hund!

Zum Garten:

Es ist toll, wenn Sie als zukünftiger Huskyhalter diesem Hund einen Zugang zum Garten ermöglichen können. Der Husky liebt es in der Sonne zu faulenzen oder in einem Schneeloch zu dösen. Ein Siberian Husky ist ein Spring u. / Kletterkünstler. Sollte es ihm in Ihrem Garten mal zu langweilig sein, wird er einen Weg finden wollen, einen kleinen Ausflug zu machen. Es ist daher unbedingt nötig, dass Ihr Garten eine hohe, feste Einzäunung hat! Grundsätzlich sind Sie vor dem Gesetz immer verpflichtet einen Hund gesichert in Ihrem Garten zu halten. Eine Haltung an einer Leine oder einer Kette ist bei einem Husky ausschließlich untersagt!

Der Siberian Husky und seine Kosten

Ein Hund ist grundsätzlich ein kostenintensives Hobby. Allein die Anschaffungskosten eines Huskys mit Papieren, Impfungen und Chip ist kostspielig (dies ist kein Grund auf einen unseriöse "Billigkauf" umzusteigen). Der Hund sollte sein Leben lang regelmäßig geimpft werden - somit entstehen regelmäßige Tierarztkosten. Gerade in der Anfangszeit und als Anfänger ist eine gute Hundeschule absolut empfehlenswert. Bei der Ausstattung des Hundes lässt sich über die Kostenintensität sicherlich streiten, dennoch sollten Dinge, wie z.B. ein gut sitzendes Geschirr im Hundetraining und/oder Zugsport berücksichtigt werden. Bei Bedarf sind qualitativ gute Scooter oder Zugwagen ebenfalls kostenintensiv. Des Weiteren sollte sich über die artgerechte Fütterung eines Huskys gut informiert werden - billiges Einzelhandelfutter ist keine ausgewogene Hundeernährung! Die ortsübliche Hundesteuer ist zudem ebenfalls ein konstanter Posten.

Ihr Hund wird irgendwann einmal älter auch, wenn der Anblick eines Welpen daran noch lange nicht denken lässt. Trotzdem sollte im Vorhinein berücksichtigt werden, dass ein Hund, wie jedes andere Lebewesen auch, im Laufe seines Lebens Unverträglichkeiten, Krankheiten oder einen Unfall erleiden kann, was eine medizinische Versorgung mit sich zieht. Ein Hund sollte, unabhängig von seinem Gesundheitszustand, immer einen Anschaffung für das Leben bleiben!


Der sIBERIAN hUSKY UND ANDERE tIERE

Grundsätzlich ist es schwer eine pauschale Aussage darüber zu treffen, ob ein Husky mit anderen Tieren kompatibel ist. Allgemein sollte immer die körperliche Stärke und der Jagdinstinkt berücksichtigt werden. Bei manchen Hunden ist dieser ausgeprägter als bei anderen. Grundsätzlich rate ich von dem direkten Kontakt mit Hühnern, Hamstern, Hasen, Meerschweinchen usw. ab! Ob ein Husky z. B. mit einer Katze zusammen leben kann oder ein guter Begleiter im Pferdestall ist, hängt von dem Charkter des Hundes ab und dem Zeitpunkt seiner Gewöhnung an andere Tiere ab. Für einen Huskywelpen kann es durchaus zur Routine werden mit einer Katze in einem Haus zu leben, es können sogar enge Freundschaften entstehen. Unser Husky Milow ist ebenfalls zu einem vorhandenen, alten Kater gezogen. Es war eine innige Freundschaft bis zum letzten Tag unseres Katers.

Der Siberian Husky als Familienhund

Der Husky ist ein optimaler Familienhund. Durch seine freundliche, lustige Art passt er sich auch lebhaften Familien gut an. Ein Husky fühlt sich als Teil seines Rudels bzw. seiner Familie. Die meisten Huskys lieben Kinder sehr und gehen sehr gelassen mit ihnen um. Wie bei allen Hunderassen trifft dies aber nicht auf jeden Husky zu, sondern hängt vor allem von der Art seiner Haltung, seiner Auslastung, seiner Erfahrungen und seiner allgemeinen Erziehung ab.